Im Hinterland Algeriens schließen sich zwei junge Männer der französischen Armee an. Ihnen wird eine Prämie und sogar eine eventuelle Übersiedlung nach Frankreich versprochen, wenn sie ihrem Kolonialherren Loyalität schwören. Der Preis dafür: Ihre eigenen Landsleute bekämpfen, die sich der Nationalen Befreiungsfront (FLN) angeschlossen haben, und die von ihnen abschätzig auf Arabisch Fallagha (Banditen) genannt werden.
Die algerischen Truppen unter Frankreich werden Harkis genannt, die meisten von ihnen sprechen kein Französisch. Auf Befehl eines Leutnants, infiltrieren sie die Fallagha, foltern und töten sie. Solange sie sich auf der Siegerseite sehen, wähnen sie sich in Sicherheit; nicht im Traum glauben sie an ein Ende der Kolonisierung ihres Landes.
Doch als sich zu Kriegsende genau dies anbahnt, stehen die Harkis am Pranger, da sie in den Augen ihrer Landsleute Hochverräter sind.
Frankreich denkt nicht daran sein Versprechen einzuhalten, den rekrutierten Soldaten im Heimatland Schutz zu gewähren; sie in Algerien zurückzulassen ist so viel einfacher, als sie in Frankreich zu integrieren.
Der Spielfilm "Die vergessenen Kämpfer" wirft eine ungewöhnliche Perspektive auf den Algerienkrieg (1954-1962). Protagonisten sind nicht die Freiheitskämpfer, die für die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich ihr Leben geben, sondern jene Algerier, die als französische Soldaten ihre eigenen Landsleute bekämpfen. Zu Kriegsende, als Frankreich aus Algerien abzieht, werden die algerischen Soldaten, (Harkis genannt) ihrem Schicksal überlassen und von ihrer Bevölkerung als Verräter gebrandmarkt. "Die vergessenen Kämpfer" setzt diesem dunklen Kapitel der französischen Kolonialgeschichte ein eindringliches filmisches Denkmal.
Sa., 19.07, 00:00 - 01:15
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Die vergessenen Kämpfer
Drama | B / F | 2022 | 75 Min.
FSK: ab 16




