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Fr., 02.05, 20:03 - 22:00
Hörspiel | Bayern 2
Bayern 2 Salon
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Bayern 2
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Hörspiel | 117 Min. | Hörspiel & Podcast
Stereo
Podcast
Seelenfänger: Diagnose Tod
Folge 3: Mädchen, mein Mädchen
Hamer behandelt Caros Mutter. Seit den 80er Jahren baut er sich ein Netzwerk aus Kliniken und Heilern. Mittlerweile hat er eine große Schar von AnhängerInnen. Hamer ist inzwischen in ganz Europa bekannt. In Österreich gibt es einen Fall, der alles verändern wird.
Von Dennis Müller und Emili Glaser
Regie: Susi Weichselbaumer
BR 2025
Verfügbar in der ARD Audiothek.

Hörspiel
Ich Wir Ihr Sie
Jeder hatte mal einen, jeder kann (schlecht) über sie mitreden, keine Berufsgruppe scheint besser be- und verkannt: Lehrer stehen von vornherein unter Generalverdacht. Als Beamtenstatusnutznießer mit zu viel Ferienzeit und Sicherheit. Als fantasielose Lehrplandurchpeitscher. Als staatlich genormte Routinemenschen. Dabei kann ihre Bedeutung für unsere Gesellschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: Lehrer sind buchstäblich Grundausbilder, Trainer im Basiscamp für die Zukunft, sie liefern unseren Kindern das Rüstzeug fürs Leben. "Das oberste Bildungsziel ist der mündige Mensch", so steht es in den Schulordnungen. Das große Ideal: Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir…
Die Realität sieht leider anders aus. Nicht etwa, weil die Lehrer alle so katastrophal wären, sondern weil der "Apparat Schule" so viel Angst, Konkurrenz und Druck erzeugt. Ausgerechnet der Ort, an dem die Generation Zukunft das Denken lernen soll, erscheint in seinen Strukturen bürokratischer und rückständiger als jeder andere Betrieb. Die vier Lehrer, die in "Ich Wir Ihr Sie" zu Wort kommen, geben Einblick nicht nur in das Schulsystem, sondern auch in ihr Seelenleben: Was Schule mit einem macht. Welche Ängste und Reflexe sie erzeugt.
Aus Interviews mit gut einem Dutzend Lehrern und Lehrerinnen hat Inga Helfrich vier Prototypen herausgeschält. Da ist die Junge, der es wichtig ist, von den Schülern gemocht zu werden. Dann die Mittvierzigerin, die sich als "Alleinunternehmerin" fühlt und manchmal schier verzweifelt an der Kluft zwischen Anspruch und Pflicht-Wirklichkeit. Die 62-Jährige wiederum, die schon immer "was mit Kindern machen" wollte, zieht den Job jetzt "professionell" durch bis zur Rente. Und der Alt-68er, dem das Ideal vom "pädagogischen Eros" noch nicht abhandengekommen ist, hat nach all den Jahren im Beruf noch immer ein "mulmiges Gefühl", wenn er morgens in die Schule radelt. Sie alle erzählen von Selbstzweifeln, Deformationen, Ticks. Von Träumen - sofern sie noch welche haben - und den Zumutungen des Systems. Von der Herausforderung, Lehrer zu sein. Vom oft betriebsblinden Dahinstrampeln. Von dem Dreieck, das Lehrer, Schüler und Eltern bilden. Ein Dreieck, das im besseren Fall eine Zweckgemeinschaft, im schlimmeren Fall eine Zwangsgemeinschaft sein kann, in der immer die anderen Schuld an den Missständen haben. Und doch blitzt in den Aussagen der Lehrer immer wieder Hoffnung auf: in der Reflektion der eigenen Rolle, im Annehmen von Verantwortung, in der Suche nach Solidarität.
Von Inga Helfrich
Mit Laura Maire, Ulla Geiger, Bibiana Beglau, Stefan Merki, Benedict Lückenhaus und Florian Decker
Regie: Inga Helfrich
BR 2013

Inga Helfrich, geb. 1966 in Riga, Lettland, Regisseurin, Autorin, Schauspielcoach. Weiteres BR-Hörspiel Rettet das Geld (2015).

Verfügbar in der ARD Audiothek.
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2.